So wohnlich wie nur möglich

Palliativarzt verrät, wie die neue Klinik-Abteilung in Harlaching aussehen soll

Hans Pohlmann wünscht sich für die neue Station eine ebenso wohnliche Einrichtung wie für seinen derzeitigen Wirkungsbereich.
(Foto: Klinikum Harlaching)

Die Palliativmedizin am Klinikum Harlaching ist dazu da, schwerstkranken Patienten die bestmögliche Lebensqualität bis zum Tod zu gewährleisten. Mit dem Neubau des Krankenhauses zieht auch die Station um. Oberarzt Dr. Hans Pohlmann erklärt, was sich alles ändern wird und warum er 400.000 Euro braucht.

Pläne für neue Palliativstation

Ausschließlich Einzelzimmer wird es geben. Alles soll wohnlich eingerichtet sein. Und eine riesige Terrasse ersetzt den bisherigen Balkon. Die neue Palliativstation der München Klinik Harlaching wird deutlich größer sein als die alte. Der Bezug ist für Ende 2024 angedacht. Bis dahin aber muss der Förderverein noch einiges an Geldern akquirieren. Denn eine Station, auf der Sterbende bestmöglich behandelt werden, benötigt eine besondere Ausstattung.

Um die 400.000 Euro brauchen wir bestimmt für eine schöne wohnliche Einrichtung“, erklärt Hans Pohlmann. Seit 2009 ist er Oberarzt an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin in Harlaching. Im Gegensatz zu anderen Abteilungen soll der Palliativbereich nicht wie ein Krankenhaus aussehen, sondern freundlich und gemütlich —sogar das Geschirr hatte bisher eine individuelle Note. Außerdem wird sich die Station im Vergleich zu jetzt vergrößern. „Wir gehen von zehn auf 18 Betten hoch.“ Aktuell gibt es noch ein Doppelzimmer. Im Klinikneubau können dann alle Patienten in Einzelzimmern unterkommen.

Das Krankenhaus selbst kann nur die Standardausstattung finanziell tragen. Alles, was darüber hinausgeht, das Individuelle, Wohnliche dazu gehört unter anderem dimmbares Licht — muss der Förderverein organisieren, über Firmenspenden und Ähnliches“, sagt Pohlmann. Die bisherigen, schon in die Jahre gekommenen Möbel könnten sie leider nicht mitnehmen. Da müssten neue her.
Auch eine an einer Seite aufklappbare Badewanne soll es in Zukunft geben, eventuell sogar mit Lift, um Kranke hinein zuheben, daneben ein Angehörigenzimmer, falls jemand vor Ort übernachten möchte, sowie eine 300 Quadratmeter große Außenterrasse, auf die auch Betten geschoben werden können. Letztere soll liebevoll gestaltet werden. Sonnenunterstände oder -segel, Blumen und Pflanzen“, wünscht sich Pohlmann. Aktuell verfügt seine Abteilung über einen Balkon. Er ist sehr schön und wird rege genutzt“, erklärt der Oberarzt. Manche Patienten sind dort auch gestorben.“

Dass die zukünftige Harlachinger Station anwächst, bedeutet jedoch auch, dass die Palliativ-Abteilung in Schwabing aufgelöst wird. Beide Häuser nämlich gehören zur städtischen München Klinik. Diese befindet sich in einem Wandlungsprozess und will an ihren einzelnen Standorten unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

Quelle: Hallo München 23.11.2022